© Foto: Oberösterreich Tourismus GmbH/Robert Maybach: Landschaft im Mühlviertel
Grüne Hügellandschaft im Mühlviertel
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UNESCO Welterbe in Oberösterreich

Zum Welterbe der UNESCO zu zählen, ist ein Adelsprädikat. In Oberösterreich zählen die Region Hallstatt Dachstein Salzkammergut, die Pfahlbauten an Attersee und Mondsee und der ehemalige römische Donaulimes zum erlauchten Kreis der Kulturstätten, die Buchenwälder im Nationalpark Kalkalpen zählen zum Weltnaturerbe und viele Bräuche stehen auf der Liste der Immateriellen Kulturerbe der Menschheit.

UNESCO Weltkulturerbe: Berge, Salz, Pfahlbauten und der Donaulimes

Rund um Hallstatt und den Dachstein erstreckt sich der Kern des Salzkammergutes, das "Innere Salzkammergut", wie es seit jeher auch genannt wird. Der Dachstein mit seiner urtümlichen Karstlandschaft und den weitverzweigten Höhlen prägt die natürlichen Gegebenheiten. Das "weiße Gold" aus dem Hallstätter Salzberg lockte schon vor Jahrtausenden die Menschen in diese alpine Landschaft. Immerhin ist Hallstatt Namenspatron einer ganzen Epoche der Menschheitsgeschichte, der Hallstattzeit. Beides zusammen, Natur und Kultur des Salzkammergutes, bewog die UNESCO diese Region in die Welterbe-Liste aufzunehmen. Prähistorisch sind auch die Wurzeln des zweiten oberösterreichischen Weltkulturerbes: Der Attersee und am Mondsee gehören zu den reichen Fundstätten der Pfahlbautkultur. Die Reste der Pfahlbauten am Attersee und am Mondsee sind Teil, des auf sechs Länder verteilten Kulturerbes "Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen".

Die jüngste Weltkulturerbe-Stätte Oberösterreichs ist der Donaulimes, die einstmals befestigte Nordgrenze des Römischen Reiches. Spuren der Antike haben sich an der oberösterreichischen Donau etwa in Form des Römerburgus in Oberranna bei Engelhartszell und in Schlögen erhalten. Das Museum Lauriacum dokumentiert die Römerzeit in Oberösterreich am einzigen Standort eines Legionslagers in der ehemaligen Provinz Noricum.

UNESCO Weltnaturerbe: Buchenwälder im Nationalpark Kalkalpen

Eine Waldwildnis wie aus dem Bilderbuch ist der Nationalpark Kalkalpen im Südosten von Oberösterreich. Dieses UNESCO Weltnaturerbe erstreckt sich über die waldreichen Gebirgszüge des Reichraminger Hintergebirges und des Sengsengebirges. Mit 209 Quadratkilometern Fläche ist er der größte Waldnationalpark Österreichs, drei Viertel dieser Fläche sind Wildnis. Mehr als 5.000 Hektar alte Buchenwälder im Nationalpark Kalkalpen wurden -  gemeinsam mit ähnlichen Naturräumen in 10 europäischen Staaten - auf die Liste des Weltnaturerbes der UNESCO gesetzt.

© Foto: Buchenwälder Nationalpark Kalkalpen_Mayrhofer
Foto: Buchenwälder Nationalpark Kalkalpen_Mayrhofer

Immaterielles Kulturerbe: Blaudruck, Maultrommeln und die Glöckler

Zu den Schätzen einer Zivilisation gehören auch ihre Bräuche und ihr Handwerk. Diese nicht mit Händen zu greifenden Traditionen schützt das "Immaterielle Kulturerbe". Zuletzt wurden im Frühjahr 2021 das traditionelle "Grüngeflammte" Dekor der Gmundner Keramik und im Herbst 2020 die "Fuhr" am Hallstättersee in diese Liste aufgenommen. Nur mehr wenige Menschen beherrschen das Handwerk, die traditionellen flachen und von der Seite geruderten Boote herzustellen.

Die Handwerkstechnik des Blaudrucks erhielt ebenso die internationale Anerkennung als "Immaterielles Kulturerbe der Menschheit" wie zuletzt die Linzer Dombauhütte. Denn nur noch in wenigen Ländern Europas wird diese alte Technik des Stoffdrucks am Leben erhalten. Im Mühlviertel gibt es noch eine Blaudrucker-Werkstatt in Bad Leonfelden. In Gutau erinnert das Färbermuseum an vergangene Zeiten, in denen dieses Handwerk im Mühlviertel noch weit verbreitet war.

Viele weitere Traditionen, Bräuche und handwerkliche Fertigkeiten aus Oberösterreich stehen außerdem auf der nationalen Liste des Immateriellen Kulturerbes. Auch das "Steyrer Kripperl", eines der letzten noch bespielten Stabpuppentheater Europas, wurde in diesen erlesenen Kreis aufgenommen.

Zu den Ausprägungen des Immateriellen Kulturerbes in Oberösterreich gehören außerdem Tänze, wie der

 

Faschingsbräuche sind hier zahlreich vertreten, wie die jährliche Aufführung der "Traunkirchner Mordsgschicht" oder der Ebenseer Fetzenzug. Mit dem Glöcklerlauf ist Ebensee gleich ein zweites Mal vertreten.

Auch Bräuche wie der "Liachtbratlmontag" in Bad Ischl, das Aufstellen der großen Landschaftskrippen im Salzkammergut und die damit verbundene "Kripperlroas", der Liebstattsonntag in Gmunden oder der einzigartige "Niglo-Umzug" in Windischgarsten sind mit Einträgen auf der UNESCO-Liste gewürdigt. Dort finden sich auch die Wirlinger Böllerschützen aus der Wolfgangsee-Region und die Vogelfänger des Salzkammergutes.

Alte Handwerkstraditionen, wie

gehören ebenfalls zum Immateriellen Kulturerbe. Übrigens: Auch "Stille Nacht! Heilige Nacht!", das wohl berühmteste Weihnachtslied der Welt steht auf der Liste des Immateriellen Kultuererbes Österreichs. Seine Melodie wurde von einem Oberösterreicher, Franz Xaver Gruber, komponiert.

Bräuche und Kulturstätten in Oberösterreich